Sardinien 2012 persönlich


Murales Graffiti Tattoo
ein Thema treibt mich um











dieser Blog beschreibt meinen Aufenthalt  in Cagliari Sardinien 18.7.bis 10.8.2012


die Sonne brüllt auch am 20.Tag vom Himmel und zeigt mir ihre volle Energie.Als ich über den Strand der Costa Rei ging wurde mir die Kraft der Sonne schmerzhaft bewußt.Was für ein Sommer,jetzt habe ich die Hitze pur.
Habe ich nach 20 Tagen Sehnsucht nach Deutschland,kaum,einzig ein wenig weniger Sonne wäre angenehm.
19.7.
Ein leichter Wind in Cagliari,gestern um 15°° kam ich,mit meiner sardischen Lieben Rossana,meiner MA. nach einigen Umwegen über Südfrankreich an.Bald zehn mal war ich bereits hier oder mehr, ich zähle die Besuche nicht mehr,aber die Stadt ist wie eine Majestät,wenn ich mich ihr nähere,meistens Nordwesten.Das Meer ,die Bucht,die Lagunen auf der Rechten,der Berg mit Forza und Kirche auf der Linken,die Stadt mit den an den Hang geduckten Gebäuden fließt wie eine Lawine zum Meer,in den Hafen,die Bucht.
Sardinien ist eine Insel weit im Mittelmeer,wenigstens 8 Stunden mit dem Schiff.Fliegen Sie von Deutschland hierher,werden Sie es kaum bemerken,die Insellage.Wir kamen dieses Mal mit der Fähre von Marseille in einer angenehmen Nachtfahrt nach Porto Torres,ein nicht einladender Ort mit Petrochemie,am oberen Ende von Sardinien,nicht zu vergleichen mit Olbia ,gut 1 1/2 Stunden, auf der östlichen Seite der Insel.
Doch wir wollen nach Cagliari der größten Stadt am südlichen Rand der Insel,nach 2 Stunden auf der SS131 sind wir angekommen.
Während ich diese Zeilen schreib, höre ich gerade von weitem ein Glockenspiel,dessen Töne mir bekannt sind,doch der Titel oder die Titel kann ich nicht nennen,ich vermute Angelus.Im Moment ist da nur der Genuss,der den unvermeidlichen Straßenlärm,die vielfältigen Echos der arbeitenden Menschen, hämmern und rufen,ein Hupen,kreischen von Maschinen,pflazt sich fort ,trägt sich über die vielen umgebenden Mauern und Innenhöf.Ihre Böden sehen nur bis zu ihrem Drittel die Sonne um 12:00 am 19.7.2012,vielleicht die Hälfte war voll Sonnenlicht am 21.Juni.Merklich wird es Stiller ,die Glocken haben auch die heißen Stunden eingeläutet,Siesta,die Sonne hoch am Himmel,sie zeigt uns, wo aller unser Energie herkommt,von ihr, schier unerschöpflich.
Und immer noch,es weht ein leises Lüftchen,der dünne Vorhang am Fenster geht wie auf Kommando zur Seite und zeigt die Kraft von Sonne, Wind und Regen,an der gegenüberliegenden Fassade.Die glatte Ordnung der früher homogenen geputzten Flächen ist gestört, durch fortschreitende Erosion des Materials.Die sich dazu gesellenden Algen,Pilze,ein Zoo von Mikroben Insekten aller Art haben sich niedergelassen,wo immer Sie können, bilden Sie das Gegenbild zu unserer Ordnung, in unseren Köpfen .Wir nennen es Zerstörung,doch es ist Anpassung.Die Natur hat ein Gegenmodell zu unserer Ordnung.Hier geht man gelassener damit um,eher wie mit dem Make up einer Dame in fortgeschrittenem Alter.
Es ist bereits Mittag vorbei und wieder steht die Sonne nun am zweiten Tag in Cagliari hoch am Himmel und nun wird sie sich bald zurück bewegen an den Fassaden der Hinterhöhe hinauf und mit jeder Stunde eine Etage,warum nur brauche ich eine Uhr,es ist die Gewöhnung,doch hier gibt mir die Sonne den Tag vor.
Der einsame Arbeiter im Hinterhof,wie ein il lavoratore isolato,wird in seiner Arbeitszeit nicht die Sonne sehen,doch spüren.Allgegenwärtig selbst im Schatten,dort wo ich auf Gragendächern tief unter mir,die unzähligen Wäschenklammern erspähe,verloren mit der Zeit,der täglichen unzähligen gewaschenen Wäschen,bis hinauf zum 6, auch bis 10 Stockwerk. Die Frauen ihr Vertrauen bei den oft akrobatischen Verrenkungen aus den Fenstern auf diesen bröckligen Balkonen.Die nächsten Wochen werde ich hoch im Zentrum Cagliaris leben, nicht über, sondern im 5 Stock hoch über den geschäftigen Treiben der Via Pergolesi mit den unzähligen kleinen Geschäften des täglichen Bedarfs,vom schnellen Espresso für 80 Cents bis zur Agenzia per il viaggio finale.(Bestattungen)

Freitag abend in Cagliari 22:00,die Jungen sind am Poetto*,oder auf dem Weg,dem Hausstrand und erwarten die Freuden der Nacht,die letzten Familien haben ihre Plätze am Strand geräumt,die kleinen Häuschen für die Session gemietet,abgeschlossen,ihre Liegen,Stühle und Sonnenschirme haben den Platz für die Nacht.Letzte Informationen über Menschen im Schein eines fahlen Mondes,das Rauschen der Brandung,leicht übertönt von Musik aus den vielen Pavillons nahe der Uferstraße,es ist 28 °C und die Nacht lässt viel hoffen am Hausstrand von Cagliari oder irgend einem anderen über den die Nacht hereingebrochen ist.Ist es eine Lust,ja es ist eine Lust zu leben auf der Insel,für die Meisten hier ein Kontinent,der sardische eben.
Sicher das sardische Leben von D.H.Lawrence ist nicht mehr zu finden,die Welt dreht sich in Sardinien genau so schnell,wie überall,für einen kurzen Moment, konnte Lawrence seinen Blick zurückführen in eine mittelalterliche Gesellschaft auf dem Weg in die Moderne,doch auch hier hatte sich das technische Zeitalter,zualler erst im Transportwesen etabliert und die Verwerfungen des 1.Weltkrieges waren zu spüren.Die städtische, wie ländliche Gesellschaft war noch gefangen in den Traditionen,doch der Krieg führte viele Sarden an die Front des Krieges,wie die "Brigata Sassari"und ließ sie dort in den französischen Gräben verbluten.Ein Andenken,daß man nicht so leicht vergiss. Der Marsch auf Rom 1923 stand noch bevor.Doch man schaute jetzt über den Rand der Insel hinaus und begriff sich als Insulaner und doch als Teil Italiens mit allem Groll dem Nachbarn im Norden gegenüber.
20:00 21.7.
Der Samstag endet wie seit Tagen und lässt die Menschen möglichst auf die Schattenseite der Straße flüchten,wie vor einem Regen im Norden suche ich die Kühle der Häuser.Eine Klimaanlage aus einem Magazin führt zu einem flüchtigen Genuss ,heute spielen die Luftmoleküle besonders verrückt und wechselwirken mit mir und meinen molekularen Bausteinen,nur meine eigene Klimaanlage kühl mich über die Verdunstung meiner überall feuchten Haut 28,4°C im Haus, es ist wirklich warm.

Sonntag 22.7.
Um 9:00 erreichte die Sonne unerbittlich das Schlafzimmerfenster,Straßenlärm und die Reste der Kühle der Nacht strömen durch den kleinen Spalt zwischen den Fensterflügeln und hüllen meinen Körper ein,ab und zu schlägt ein Flügel an und das alte Glas vibriert im losen Kitt,schroff,im Ton vermisse ich jeden Nachklang,wie den eines Weinglases.
Anfang 20Jhd

Carloforte 1920
Die Wände sind bedeckt mit den Bildern,Photographien der Enkel,noch lächeln sie darauf brav,diese Kinderbilder der Vergangenheit, heute längst entwachsen und erwachsen.Bilder der Verstorbenen der Familie,als die Welt noch schwarz-weiß war,Heilige,Madonnen,Fürsprecher,dazwischen.Die Frömmigkeit kennt keine Gnade,dieser Sakralkitsch ist mehr als peinlich,diese frömmelnde Fassade,wie eine eingefrorende barocke Extase,maskenhaft.
Die Nägel dafür wurden vor langer Zeit,für lange Zeit in alle vier Wandseiten des Zimmers,eingeschlagen,kein weiteres Möbel hätte Platz,eine Sammlung der Erinnerungen an ein Sardinien,als man noch gegen die Moskitos kämpfte,amerikanisch britische Bomber die Stadt in Schutt legten.Die Auswirkungen des Krieges sind noch vielfältig zu sehen,aber selbst den Einheimischen nicht mehr recht bewusst,man hat sich mit den niedrigen Häusern im Zentrum der Stadt arrangiert.Und nicht ohne Charme sind diese zufälligen Konstruktionen ,denen 2 oft 3 Stockwerke fehlen,nur der Schmuck der Fassaden,die Lisenen,die Fenstergiebel weisen nach oben ,auf diese schnellen Amputationen.Daneben entstanden Konstruktionen,wie Häuser auf Häusern,immer weiter hinauf,die einen im Licht,die anderen dahinter sieht man nicht. Giebelseiten in alle Richtungen,dazwischen hässliche Sanierungsbauten,die sich weder an die Straßenflucht,noch die umgebenden Proportionen halten.Vom Kapital diktierte städtebauliche Umweltverschmutzung,nicht nur im Sinne der Ästhetik,sondern auch gegen urbanes Leben gerichtet.Der Architekt wurde zum Lakaien der Investoren,der Profiteure,der Landflucht.
Der Sonntag verlief anders als gedacht und führte zu einem Ausflug der besonderen Art in das Inselinnere.Der Tag entwickelte sich mit einer milden angenehmen Kühle nach dem sonntäglichen Mittagessen und wir beschlossen einer Hochzeit am späten Nachmittag, in Goni beizuwohnen,ein winziger Ort ohne besonderes Gesicht in einer zentral sardischen Landschaft,weg vom Meer, mit wechselnden Schichtungen der Gesteine.Selten sind die Höhen sehr schroff die Hügel,schon lange eingeebnet von Erosion und selbst bis in einige hundert Meter Höhe noch kaum bewaldet,unendlich das auf und ab der Macchia bis zum Horizont,wohl 50 km heute.Dazwischen immer wieder Spuren von Bränden,mit Buchten aus Holzkohle,nahe der Straße, die sich windet an den Hügeln hinauf,eine Kuppe,vielleicht ein Mast mit Technik,eine neue Sicht und hinab in ein Tal ohne jede Behausung.Ein paar Rinder fressen herbeigebrachtes Heu und nur Heu,es gibt kein frisches Gas im Juli.Das Land ist braun bis gelb mit immergrünen Tupfern.Hin und wieder,dann an der Straße Rinder,auf Wanderschaft,ein Ziel,erkennen wir nicht.Sie führen, Wochen alte Junge,noch dicht an der Mutter,ruhig und unaufgeregt. Endlich Schilder,ein Weg,neu,eine Straße,das SRT unsere erstes Ziel.Das neue Radio Teleskop Sardiniens,High Tech in der Einöde und gut gewählt in einer Bergmulde,abgeschirmt von unerwünschtem elektromagnetischen Wellensalat.Radiowellen,weit aus dem Weltall werden hier empfangen in einer gewaltigen Schüssel,Wellen von unglaublicher Länge,vielleicht solange wie das Auf und Ab der Hügel.Diese Wellen reich an Informationen von längst gestorbenen Welten oder sich schnell drehenden Resten von ehemaligen gewaltigen Sternen.Wie Pulsare,Neutronensterne,die mit äußerster Präzision periodisch Radiopulse aussenden,während sie sich pro Sekunde ein- bis 700-mal um die eigene Achse drehen,wir stellen die besten Uhren danach.
Schon mehrmals war ich hier und wollte die Fortschritte des Aufbaus sehen,bei der Grundsteinlegung vor sieben Jahren war ich hier,mit den planenden Ingenieuren aus Mainz,ein bewegender Moment.Wie sprachlos,senkrecht schaut die Schüssel in den Himmel,der Ort wirkt verlassen.
Nach einigen Anhalten und Kartenlesen erreichten wir Goni auf einer weiten flachen Anhöhe.Vor 35 wurde eine jungsteinzeitliche Kult-und Begräbnisstätte auf dem Pranu Muteddu entdeckt,ein Teil ist gesichert,doch bisher ist nicht alles ergraben worden,da die Anlage recht großräumig ist.Sicher richtete sich nach dieser Kultstätte,wie der vieler anderer,in ganz Europa bis zum Ural,das Leben der Menschen nach dem Wechsel der Jahreszeiten,wie hier über den Sonnenstand,der Sonnenwenden.Am Sonneneinfall über den Menhiren konnte bestimmt werden,die folgenden Pflanz- und Erntezyklen,darin befindet sich eine lang genutzte Beerdigungsstätte für die wichtigen Ratgeber und Führer des Stammes vor einigen tausend Jahren.
Goni weit ab ,eine Stunde von Cagliari möchte dieses historische Erbe weiter entwickeln ,eben hier, und wir wurden Zeuge,Trauungen abzuhalten an den Steinläufen der Menhire,mit anschließenden freudigen Festen,eben sardisch fröhlich und laut.Vielleicht werden bald hier Bäume stehen,ein jeder für eine begonnene Ehe. Eine Italienerin und ein US Amerikaner gaben sich am Nachmittag,doch der Abend verbreitete sich schon, das Jawort an diesem historischen Ort,die langen Schatten der Menhire hatten bald ihr Maximum errreicht.Übrigens,wer will kann heiraten in Goni an einem nicht beliebigen Ort.
(bei Interesse wenden Sie sich an mmv-reisen,dort wird ihnen weitergeholfen)
Bei Sonnenuntergang waren wir zurück in Cagliari und voller Eindrücke vom Tag.
Montag 23.7.eigentlich sollte es ein ruhiger Tag werden,doch schon in der Nacht kündigte sich an,dass ich einen Zahn,einen kleinen schmerzhaften Vulkan,verlieren werde.Ich eilte zu dem Termin auf die andere Seite der Stadt,oberhalb der Marina,dort, wo von der Bastide, die Häuser lawinenartig zum Wasser führen,diese hohen schmalen Bauten,scheinbar von Krieg verschont,öffnen ihre steilen Treppenhäuser,wie ich sie nur aus Holland kenne.Hier hat Handwerk heute noch seinen Platz,die kleine Werkstatt,ein Laden der nach Begehrlichkeit sucht,doch die Gastronomie,unzählige Bar drängen hinein,lautstark wird die Nacht,zum Graus der Bewohner,besonders im Juli August,sammeln sich hier die Nachtschwärmer in den Gassen,zwischen parkenden Autos,Tischen mit Gedecken und emsigen Wirten,oft ist kaum ein Durchkommen.Inmitten all diesem Treiben,kleine qualitätvolle Kirchen, oft nur von Aussen,im Inneren bestückt mit Machwerken des ausgehenden 19 Jahrhunderts,dieser bürgerliche sakrale Matsch mit seiner aufgesetzten Spritualität,diese industriell gefertigten Glaubens-Metaphern,doch es geht auch anders,wenn man sucht in Cagliari und anderswo,doch dazu bedarf es eines geschulten Auges.
Hier wohnt und arbeitet der deutsche Zahnarzt und sein Zwillingsbruder,die mich von Zahn und Schmerzen befreien sollen.Welch eine ungeheure Begegnung ,ich haben werde,ist mir nicht bewußt,als ich auf meiner Wartebank kauere und artig den Anmeldeboden ausfülle.An den Wänden der Praxis ,Bildern,die mich sofort einnehmen.Überall wo eine freie Fläche sich ergibt,sind sie teils an kleinen Ketten aufgehängt,Bilder verschiedener Größen in freier Folge. Unmissverständlich,hier wird einem sehr persönlichen Interesse nachgegangen.Schade erst jetzt nach Jahren lerne ich den Zahnarzt kennen,vor sieben Jahren wollte ich seine Galerie besuchen,mit MA. heute denkwürdig.

Ein wirklich heißer Tag,nach dem kurzen Regen gestern.Costa Rei bei Sonne und bei Regen,ein kurzer Segen für das ausgedörrte Land,das verdampfende Wassers stand über den Bergen nahe der Küste.
Heute erfüllte ich mir einen Wunsch und fahre an die Südküste,so 50 km südlich von Cagliari nach Teulada ,vorbei an den Lagunen mit Salzgewinnung. In der Ferne,weit von der Strasse sind die Salzhügel im Dunst zu erkennen,viele Windräder gibt mittlerweile,am Rand der Hügelkette im Westen,ein Industriegebiet.Über Cappoterra und Sarroch,dass man schon am Geruch von Bitumen bis Benzin erkennt,die sardische Petrochemie,bald darauf Pula mit dem antiken Nora,einer römischen Stadt am Meer und immer wieder Türme aus der Zeit der Fremdherrschaften im Mittelalter,als das Festland seine Finger,so wie heute nach der Insel streckt,heute ein wenig missmutiger.Sardinien ist noch im Findungsprozess,doch seine strategische Lage im Mittelmeer macht es unverzichtbar.Links der Strasse,der Blick aus das Meer wird abgeschirmt von Kiefern und Pinienhainen,Campingplätzen und Ferienhäusern,rechts zu den nahen Hügel,die zu Bergen sich weiter auftürmen,nach vielfältigen Faltungen,einzelne Siedlungen.Häuser in dieser typisch neuzeitlichen sardischen,besser italienischen Betonarchitektur,Sand Zement und etwas Eisen drin,mit einer garantiert bröckeligen Zukunft und oft macht das Bedürfnis der Nutzer die äussere Form,man hat sich scheinbar abgefunden,mit den feuchten bröseligen Häusern,das Wissen und die Ehre der italienischen Baumeister der Vergangenheit zählt heute nicht mehr,dieser Einwand gilt europaweit.
Mein Wunsch ist das kleine Chia wiederzusehen,mit den karibischen Stränden unterhalb und seitlich des genuesischen Torre,vorbei an den rosa und weißen Flamingos in den brackigen Salztümpeln,so wie vor einem Jahr.Zu meiner Überraschung sind doch viele vom nahen Afrika eingeflogen.Die Gemeinde macht ernst und kassiert,wie jetzt fast überall an Zugängen zum Strand,schade für mich.Man nützt die Saison,nur so bleibt ein bisschen in der Gemeindekasse.Ich verzichte ,da ich weiter will und in der Sonne liegen,ist meine Freude nicht..So nehme ich die großartige Straße ,die sich an den Berghängen windet hinauf und hinunter wieder auf Meereshöhe,hier ist man Afrika am Nächsten,abgesehen von der vulkanischen Insel Sankt Petro im Westen,kaum 200 km bis Tunesien.Ich erreiche Teulada Porto nun geht es landeinwärts,Teulada selbst zeigt keine Schönheiten,an einem trockenen Flußbett fahre ich zum Centro .Ich kaufe eine Karte,Südsardinien,alle Ortsnahmen sind hervorhoben,so bleiben sie mir besser im Gedächtnis.Nach Teulada beginnt eine hoch in die Berge führende Serpentinenstrasse,ein Tal folgt einem Berg,der Berg einem Tal und bald ist das Ende wieder auf Meereshöhe erreicht.Zurück geht es nach Cagliari,zuvor mache ich noch einige Abstecher ab von der SS195 zu Strand/Spiaggia kaum 800 meter entfernt,Nora mit seinen römischen Säulen am Meer nicht weit,noch eine Cola in Pula,doch Cagliari wartet,der Tag war heiß und lang.

  für den Urlaub immer noch keine Idee?
Wie ging es weiter beim deutschen Zahnarzt,kaum war ich auf dem Behandlungsstuhl und die Diagose war gestellt,bemerkte ich ein großes Bild vor mir an der Wand,2,50 x 2,50 m , mit feinen pastelartigen Tönen,Gesichter, erinnere ich ,Hände.Kaum hatte ich eine Frage nach und zu den vielen Bildern in der Praxis gestellt,die Narkose,es war nur die übliche örtliche Betäubung, wurde schnell verabreicht und bis sie zu Wirken begann,nahm er,spontan, mich an die Hand und führte herum in den Räumen ,schnell weiter auf die Straße,ein paar Schritte und wir waren in seiner Wohnung.Auch hier kaum ein Platz ohne Bilder, überwältigend.Die Informationen über Kunst und Künstler sprudelten nur so aus ihm heraus,welch eine Lust mit ihm zu sein,beide die lebenslänglich einem schönen Virus,unheilbar verfallen sind und wir hoffen auf keine Therapie.
Als ich bald darauf,der Zahn war mittlerweile gezogen,seinen Zwillingsbruder traf,waren wir drei im Zustand der Unheilbarkeit.Ich möchte ihn bald wiedersehen,doch es kam anders.

27.7.Wir haben Gelegenheit in Carloforte auf der Insel St. Piedro im Haus von Rossana,dass sie mit Geschwistern teilt,das kommende Wochenende zu verbringen.

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Lange habe ich auf die Möglichkeit gewartet,wieder auf die herrlichste,der herrlichen Inseln im Mittelmeer zu kommen,ein vulkanisches Kleinod,40 Minuten,10 km, von der Hauptinsel Sardinien im Südwesten.Es ist Nacht,als wir ankommen,in der Touristenzeit und jeder der Laufen kann ist um 22 Uhr auf den Beinen.Die Überfahrt war ruhig,kein Wind die Wellen flach fast leblos, nur das alte Fährschiff, pflügte tapfer die Wellen,seit 50 Jahren, wie ich höre.Der Diesel im Schiffsbauch,der überall gleich laut zu hören ist,zeigt die Ruhe eines Kaltblutes,doch in der Lautstärke fortgeschrittenen Alters.Wie schon der Sonnenuntergang die Farbe einer Mirabelle hatte,die Sonne mit einem Querstrich,einer dünne Wolke,hinter den Bergen unterging,Carbonia ist nicht weit.Der Mond zeigt eine Blässe und hatte schon reichlich abgenommen.Sein restliches Licht scheint unwirklich,auf dem Wasser wider.Bald nach kaum 40 Minuten,nach einer vollständigen Drehung,legen wir hungrig,im Hafen von Carloforte an.
St.Petro,mit dem Hauptort Carloforte,eine vor langer Zeit unbewohnte Vulkaninsel,mit längst erloschenen Vulkanen,hoffe ich.
Die Menschen kamen,genannt Peglieser von der Insel Tabarka/ vor Tunesien 
eigentlich eine Halbinsel,im Jahre 1738,ihre Sprache ist neben italienisch,das genuesische,als Genua das Mittelmeer in weiten Teilen beherrschte.Zu meiner Verwunderung höre ich,ich  schreibe gerade,im Nachbarhaus einen alten Mann in mürrischem Ton,kein Wunder bei der andauernden Hitze,sein Genuesisch wie in einem holprigen Singsang,als er sich über seine Spielkarten ärgert,seinen Mitspielern Betrug vorwirft,wie MA mit übersetzt,Diese Insel hat viel zum Staunen,die schachbrettartig angelegte Stadt Carloforte,mit den schmalen Straßen und Gassen.Fassaden zeigen den vergangenen Reichtum,Handwerk,Händler,lokale Spezialitäten und weite baumbestandene Plätze.Der Fischfang,der Thunfisch, bildete den Reichtum und  das fortschrittliche Denken,war immer verbunden mit Genua.Bis vor einigen Jahren bot eine Aluminiumhütte,dort von wo die Fähren auf der Hauptinsel ablegen ein Einkommen,doch viele der Einheimischen sind heute auf großer Fahrt um die Welt,als Kapitäne und Mannschaft,weit weg von der Heimat.

30.7.Schon bin ich wieder zurück in Cagliari, um 21 Uhr nahmen wir die Fähre von der Insel,ein leichter Mistral, der sich schon am Vortag angekündigt hatte, wehte über die See,das letzte Licht verschwand in Westen,das diesmal große Boot schwankte leicht und schnell war der triste Hafen von Portoscuso erreicht.Kein Ort zum Verweilen,kein Vergleich mit dem Hafen und Stadt von Carloforte. Diese offenen und freundlichen Menschen,jederzeit zu einem Spass bereit,sie feiern sich und ihre Insel,wirklich alles und jeder sind im Hafen und Zentrum,den Plätzen,unzählige Bands spielen ,auch auf dem Platz mit den vier uralten Sommermagnolien und die Carlofortiner tanzen voller Lust,die sich auf uns alle überträgt,der bisher einladenste Platz in Sardinien.
Immer wieder trifft MA. in den lustigen Treiben,Verwandte,viele Cousinen und Nichten,Cousins und Neffen begegneten mir kaum,oft sehe ich in ihren Augen ihr Mitleid mit dem Nordeuropäer,diesem Menschen nördlich der Alpen,die schlichtweg die Grenze,für Alles sind.Wer würde schon freiwillig das schöne Land verlassen und gegen Kälte und Regen,gegen Hektik und Rastlosigkeit,gegen lustloses Essen und mindere Qualitäten der Nahrung tauschen,er würde seinen südeuropäischen Lüsten verlustig gehen.Viel an der Lebensart geniesen wir im Urlaub,in unserer jährlichen Ausnahmesituation,in der wir uns wach beobachten können,uns versprechen zu unserem Wohl das Leben in der Zukunft anders anzugehen,uns eine Qualität zu schaffen.
Laborgedanken ,die sich spätestens bei Alpenübertritt gen Norden auflösen werden.Unsere Welt wurde in den letzten 50 Jahren anders strukturiert unser täglicher Bedarf ,wird von wenigen großen Konzernen gedeckt,unter dem Wohlwollen des Kartellamtes.Der Preis lockt uns in diese Geschäfte,doch wir sind erstaunt,wieviel bezahlt wird im Süden,denn ohne Genuss,geht es hier nichts,wirklich nichts zu machen!
Genauso vermerkte es D.H.Lawrence schon zu Beginn der Zwanziger Jahre.
Peppe,eigentlich Guiseppe aus Neapel, kaufte ein winziges Schälchen vom Magen des Thunfisch für 15 Euro in Carloforte und lädt mich ein zu kosten.Ich bin begeistert und denke nicht weiter über den Girotonno nach,dieses Blutbad im Meer vor der Insel, jedes Jahr,eine sterbende Tradition,am aussterbenden roten Tonno.
Auch will ich heute nicht mich erinnern an das uniforme Angebot der Lebensmittelketten,den Totengräbern des wahren Geschmacks.Unsere Ernährung ist gesichert,wird uns  versprochen,sterben werden wir nicht daran,aus Sicht der Lebensmittelchemie,welch ein Hohn!
Wollen wir eine Revolution? Ja,doch uns bleiben nur unsere 4 Wochen Urlaub.
Wir kaufen uns Küchen zu horrenden Preisen,Statussymbole wie Autos,doch die Küchen verkommen zu Aufwärmstationen,bestenfalls backen wir fertig.

Am Samstag,sagte Peppe,heute essen wir die beste Nudel,die gibt. Im Ristorante Da Vittorio "Il mego" am Hafen.

Diese Nudeln hatten eine Sauce von unbeschreiblichen Geschmack.Schon am Morgen als ich zum obligatorischen Espresso an der Küche des Restaurants vorbeikam,schlug mir dieser Duft von Meeresfrüchten entgegen,am Abend sollte eine dunkle Sauce mich verzaubern,die raffinierten Antipasti,davor möchte ich nur erwähnen.Der Abend endete nach dem Ausflug durch dieses swingende Carloforte in der Gelaterie "Napitia",ein Eis,das es im Norden mit Sicherheit nicht gibt,es reicht nicht wenn es mit Sahne,es muss mit Liebe und Ehrgeiz gemacht sein.
Als wir am Hafen ankommen um uns einzuschiffen,mit vielen Taschen ,voll unnützer Kleidung,um die Fahrkarten zu kaufen und dann die Tragetti um 21:00 zu nehmen, überkommt mich doch für einen Moment meine Besserwisserei.Mein Privileg des Nordens,jetzt kann ihnen mal sagen,warum die Wirtschaft hier nicht so rund läuft,wie zur Zeit in Germania. 
Wir warten,der Schalter ist geschlossen,ebenfalls die Tür zum Schalter,doch ein Licht brennt,niemand ist zu sehen.
Ein paar Abreisende haben sich bereits vor dem Eingang versammelt,bald wird die Gruppe größer,man wartet,schaut missmutig,wie überall, wenn man wartet,daneben Carloforte feiert sich.
In den Tagen in Cagliari,habe ich festgestellt, man wartet recht oft,in der Post,viele Rechnungen werden noch bar eingezahlt,wie Strom,Gas und Wasser,in Behörden und eben hier am Verkaufsschalter.Zur Zeit als D.H.Lawrence hier in Sardinien war,kurz nach dem großen ersten  Krieg,Anfang der Zwanziger Jahre,bekam ein Fahrkartenverkäufer 12000 Lire,ein Universitätsprofessor 5000 Lire,unvorstellbar für Lawrence.
Neben uns das weitere ausgelassene Treiben der Carlofortaner und der Bleibenden ,der Abend beginnt erst.
Jetzt komme ich mit dem Vorschlag, warum stellt man nicht einfach einen Automaten auf,wie in der FS - Statione in Cagliari,jeder wäre schnell bedient,und der Fahrkartenverkäufer könnte bleiben wo...!
Einige stimmen mir zu,doch nicht mit dem Enthusiasmus ,den ich erwarte.Jetzt kommt der Mensch und öffnet Tür und Schalter.
La PROCEDURA di acquisto del biglietto beginnt.
Ein leichtes Lächeln des ersten Kunden findet den Verkäufers nicht,es dauert,die Schlange rückt langsam vor,so wie immer,täglich wenn die Schiffe kommen,die Reisenden zu holen.
Es gibt Beschwerden,Reklamationen,Tickettausch,der Verkäufer beherrscht die Szene,unerschütterlich,gleichmütig sein Ausdruck,seine Bewegungen,seine Geldannahme,die Übergabe des ersehnten Tickets,das die Abreise sichert.
Mein Vorschlag aus dem Norden ist unfruchtbar,sichert der Fahrscheinverkäufer uns am Ende das Fahrziel und wir ihm sein Einkommen und wahrscheinlich das der Familie.So passt am Besten jeder auf ,dass er nicht weg rationalisiert wird und lassen wir uns es nicht weiß machen,dass es uns Kosten spart.Es braucht bei mir schon seine Zeit,meine Besserwisserei einzuschränken und das ständig suggerierte Wachsen der Wirtschaftskraft,mit Wohlsein zu verbinden,als wenn die Welt sonst stehenbleiben würde.
Le Colonne Isola San Pietro
Dieses Mal war nicht die Zeit die Insel anzuschauen,dieses vulkanische Kleinod, mit der wie eine Mondsichel geschwungenen dramatischen Steilküste, Mezzaluna oder Le Colonne ,zwei einzeln stehende Felsen im Meer,den Vulkanfeldern mit kaum Bewuchs,nahe dem Ort des Girotonno.Ich konnte vor Jahren nicht glauben,dass dieser Vulkanfluss der vor langer Zeit erstarrte und heute das langsam fließende Magma kaum verwittert vor mir liegt.Der Leuchtturm am Ende Insel im Westen,Italiens westlichster Ort mit Felsformationen in  und vor der Brandung,in bizarren Formen und Farben,je nach dem Tageslicht,
Mezzaluna wie ein Hufeisen oder Halbmond Isola San Pietro
der westlichste Ort Italiens Isola San Pietro
Mezzaluna Isola San Pietro
Lavaküste Isola San Pietro
a presto Isola San Pietro,a presto


Bald endet der 30.7.der Tag brachte Hitze,wie ein gigantischer Fön,getrieben vom kühlen Mistral,Maestrale erreichte Cagliari,die gespeicherte Hitze vergangener Tage aus der Tiefebene entlang der SS131.Man spricht auch von einem großen Feuer,nicht ungewöhnlich die Brandgefahr ist hoch besonders bei dem trockenen Mistral.
MA  Mezzaluna
Wir bewegten uns in Zeitlupe,heute nur soweit wie unbedingt nötig,dann  treffen wir ein französisches Ehepaar,das seit 10 Jahren hier
lebt und arbeitet,aber immer wieder zurückkehrt in die Heimat,in die kühle der Bretagne und der Normandie.So war die Hitze Thema,unser Wiedersehen nach vielen Monaten, wir stärkten unsere Sympathien,verabredeten uns,für kommenden Freitag,es wir schön werden,das Essen,der Wein,die guten Wünsche für die kommende Zeit,dann werden wir gehen,wir kennen das Zeichen zu Gehen,denn unsere Gastgeber haben noch etwas vor,wie jeden Abend,seit dem letzten Jahrhundert,ihre Verliebtheit scheint nie zu enden.
Jetzt ist der Mistral eingetroffen und die Hitze weicht,der erhofften Kühle der Nacht.Morgen geht der Juli zu Ende und ich möchte die Zeit
anhalten,behalten,den Sommer ,die Wärme,mein Alter, meine Falten,die guten Gefühle,vor allem die Liebe.
Bevor ich heute die Augen schließe,träume ich mich zurück auf die Insel,vergesse den abendlichen Lärm der Motoren,der von der Straße in den 5 Stock dringt,morgen ist der 13 Tag in Sardinien.

der13 Tag Dienstag 31.7.

Expertengerede schon früh am Morgen,keine Sonne scheint auf die Eurokrise.
Die Medien,die Regierungen,die Banken haben in der aktuellen sogenannten Eurokrise, Angst in Europa verbreitet, sie auf uns übertragen,überall und flächendeckend,wie eine konzertierte Aktion. Europa ist krank,die Finanzminister stehen am Bett und beraten wie Ärzte,des Barock,hilflos,aber angeberisch,ihre Sprache wird hysterisch,Aderlass oder nicht,Klistier oder keins. Täglich erklärt,stündlich in den Medien verbreitet,die düsteren Szenarien überschlagen sich,bis ins letzte Dorf.Was soll man tun,Amputation,rufen die Freidemokraten,eine Wassertherapie die Sozialisten,es ist der Darm und nicht der Kopf,wieso? Schuldzuweisungen von den Besserwissern,den unzähligen Experten,die zusammen schon wieder einen Staat bilden können,ich wünschte Sie täten es.
Die Angst macht sich breit,Gerüchte beschleunigen die Angst,es gibt laute Verlautbarungen,allerorten,eine Kakophonie in Crescendo,doch o Wunder das Establishment ist im Urlaub auf Ischia,Südtirol oder sonst wo.Im Herbst werden sie die Ernte einfahren,den Ertrag aus unserer Angst,konzertierter Desinformation und einen weiteren Zehnten verlangen.
Doch vergesst nicht Europa ,wird es doch erst in Millionen Jahren woanders sein,habt Vertrauen in Euch und Europa,misstraut den Gewählten,wo immer sie Euch anlügen.
Kämpft für Europa,denn nur so gibt es Frieden und bleibt der Frieden,ich habe 65 Jahre Frieden erlebt,nicht eine Generation vor mir.

Das Kapital und der Krieg haben keine Moral,sie sind wie Zwillinge und war es mal wieder soweit,segneten die Pastoralen ihre uniformierten Schafe,um diese pecora zu opfern,für den Schnitt,die Zäsur,einer neuen,alten Gesellschaft,bisher scheinen die blutüberströmten Gräben überwunden.
Soweit der 13 Tag in Sardinen,ich hoffe auf Olympia in London,wird Versöhnung stiften,zwischen den Menschen und Hoffnung zu geben,ein Wunsch.
Ich,als noch bekennender Besserwisser,(I Alls, ancora),jedoch mit Ansätzen von Reflektion würde es mir wünschen,weiter meine kalten Füße in die warme Sonne des Südens strecken zu dürfen.Übrigens wer profitiert am Meisten von der Krise,Deutschland.Während Griechenland oder Spanien kaum mehr frisches Geld erhalten, bekommt der Bund Kredite für 0,0 Prozent und weniger.Stellen Sie sich vor, Ihre Bank gibt Ihnen 10000 Euro Kredit. Für ein Auto. Oder für einen Dachausbau... Und als Dank für Ihren Kreditantrag legt sie noch eine Prämie obendrauf. Absurd? Für Privatanleger schon, nicht aber für den deutschen Staat. Er ist gerade in dieser komfortablen Position. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verdient derzeit auf den Kapitalmärkten sogar Geld, wenn er Schulden macht.
Quelle: Augsburger Allgemeine vom 25. Juli 2012.

14 Tag ,Mittwoch und unsäglich heiss,ich habe meine Aktivitäten auf wenige Stunden eingeschränkt.Mittags kocht kaum noch jemand,außer die Restaurants,doch es kocht die Luft.Ein paar Gedanken zur Hitze.
Sollte man nicht die warmen Tage auch loben,wenn sie mit solcher Macht wie in Cagliari den Tag zu einem Ofen machen und ein Leben ohne Siesta nicht möglich ist, im August. Heute fällt es mir schwer. Es wäre kaum erträglich,würde nicht von Zeit zu Zeit ein Schwall kühlerer Luft in den Raum strömen.Er bildet sich in den Häuserschluchten schon bei geringen Temperaturunterschieden über 30°C,zwischen,der nicht sonnenbeschienenen Hauswand und der in der prallen Sonne,es entsteht eine Konvektion,die sich durch einen Wind bemerkbar macht,die warme,heiße Luft fließt zur kühleren,es bildet sich ein kurz andauerndes Kleinklima,gegen Abend,wenn die Sonne im Westen steht,findet dieser Austausch verstärkt statt und es kommt zu regelrechten Stürmen,von kurzer Dauer.Und ein Wind geht durch die Häuserschluchten: ein frischer, scharfer Wind. H.G.
Sinnvoll diese thermodynamischen Prozesse für sich zu nutzen,wie seit Jahrtausenden im Iran und Jemen, mit den dortigen Windtürmen,auch Insekten ,wie Termiten nutzen diese Möglichkeit in ihren Bauten in sehr heissen Regionen.Wir sollten diese jahrtausendealten Techniken nutzen,auch in Deutschland wird es wärmer und Klimaanlagen sind sicher der falsche Ansatz.
Beispiel einer Idee Windstation

Seit Stunden läuft sie,die Klimaanlage und es wird doch kaum erträglicher.

15 Tag
Seit Tagen bin ich wieder auf ein altes Thema gekommen, den Murales in Sardinien auf Mauern gezeichnete und gemalte Darstellung ,der einheimischen Traditionen,Menschen bei der Arbeit in traditionaler Kleidung.Wichtige Ereignisse,wie Rückkehr der Soldaten nach dem großen Krieg ,über den Sturz Allende am 11 September 1973 oder der 11 Sept.2001 in New York.Von Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit,ein Blick in die Zeit des Protestes ,der Auflehnung.Bis in die heutige Zeit findet man in den unterschiedlichsten Regionen diese eindrucksvollen Wandmalereien,nicht zu vergleichen mit den Lüftlmalereien der deutschen Voralpen.
Die Qualität der künstlerischen Arbeiten ist bestechend,es gibt mittlerweile gute Bildbände,die die Kraft der Darstellungen wiedergeben,sie spricht für sich.  Bilder 135
Auf meinen Streifzügen durch Cagliari habe ich eine Vielzahl von Graffittis (dazu HR Hauptsache Kultur)aufgenommen.Auch hier zeigt sich der Druck der Krisen in der Gesellschaft,immer ausgelöst aus der Missachtung des Individuums,der Gruppe durch die privilegierte Klasse.Gewählt wird eine Oberfläche, die jeder sehen und eine Farbe,die nicht leicht entfernt werden kann,wie eine Plakatwand. Der Sprayer erklärt sich,seine Mitteilung führt zur Aufmerksamkeit auf ihn,er gewinnt an Bedeutung in seiner Gruppe,wie in der, der vermeintlich Geschädigten.Gehe ich noch einen Schritt weiter ,so ist auch das Bild auf dem Körper, Ausdruck eines Wunsches von Wahrnehmung von Schmuck und schmücken,aus den individuellen Wunsch der Bekundung des Daseins in einer Gruppe,das Tattoo,dazu in Kürze mehr.Mehr Respekt für Street-Art in der ARD

2.8. Das die Sonne auch Schrecken verbreiten kann,war heute zu spüren,als sie über den gegenüberliegenden Häuserblock stieg und ohne Erbarmen ihre Strahlen durch das Fenster schickte,schloss ich schnell den Rollladen und bereitete mich auf einen weiteren und feuchteren Tag vor.Gegen Mittag bei größter Hitze entschloss ich mich diesen Temperaturen aus dem Weg zu gehen,am Vortag hatte ich mir einen Tagesfahrschein für 3 Euro geholt,wie hier üblich im Tabakgeschäft und wählte einen Oberleitungsbus,einen sehr modernen mit einer prima Klimaanlage und ließ mich durch die Stadt und die Stadtteile fahren.Sehr bequem,da es ein Rundverkehr ist und ich im Bus sitzenbleiben konnte.Ich hatte ein waches Auge auf die Hauswände geworfen und wo ich ein Graffiti von einigermaßen künstlerischen Anspruch sah,stieg ich aus und hielt es mit der Kamera fest,die Ausbeute überzeugte mich sehr.Auch lernte ich Stadtteile kennen,die ich nur vom Namen kannte und so eine Bedeutung und eine Zusammengehörigkeit für mich erlangten. 
Die Ausbeute war schon recht beachtlich als ich zurückkehrte,hatte ich,eine Reihe von Graffitti in Quartu und Selargius (nordöstliche Stadtteile von Cagliari)aufgenommen von hoher Qualität.
Ich denke eine Ausstellung müsste zu organisieren sein,vielleicht beim nächsten Besuch in Sardinien,mit dem Thema Murales Graffiti Tattoo, 
Wall  Art   -   Street Art  -  Skin Art.

4.8.die Menschen bekommen nachdenkliche Mienen,selbst die Älteren,können sich nicht an so eine mehrwöchige Hitzewelle erinnern,wir leiden,ich weniger mit so einem unterdurchschnittlichen Kreislauf,doch wir bewegen uns wieder in Zeitlupe,die mittägliche Siesta,besonders am Samstag nimmt kaum ein Ende,so verschlafen wir den Tag ein jeder auf dem vermeindlich kühlsten Platz.Die Temperatur sinkt zu keiner Stunde unter 30°C,bei hoher Luftfeuchte.Gestern Abend,er endete um 3 :00 morgens,besuchten wir unsere französischen Freunde unterhalb der Basilika.Dort wo die niedrigen Häuserreihen,die schmalen langen Gebäude von nur 2 Etagen, wie die Ketten der Maschen  einer Strickware,den Hang zur Zitatelle,den Burgberg hinauflaufen,um dann unterhalb der steilen unüberwindbaren Befestigung innezuhalten,an diesem besonderen Ort haben unsere Freunde ihr sardisches Zuhause,ein Platz, wo ich verweilen möchte,hier könnte ich es aushalten.Die Gespäche leicht babylonisch,italienisch,französisch,englisch,deutsch oder eine Mixtur aus Allem,aus uns vieren wurden bald sechs, denn ein weiteres Paar war zu unserer Überraschung eingeladen und das allgemeine Wiedersehen war herzlich.Doch auch zu meinem Erstaunen stellten wir fest,wie wenig wir in Deutschland und Italien voneinander wissen.Die Welt des Anderen kommt ins Wohnzimmer via Telekanal,aus einer erwünschten und manipulierenden Sicht.Das Bild  des jeweils Andern entsteht neben der Bildinformation möglichst unvollständig und vorurteils belastet darzustellt,der Nordeuropäer arbeitet und ist erfolgreich,der Südländer ist faul,so bilden sich schlichte Holzschnitte voneinander.Wenn nicht vernünftigere Fragen gestellt werden finden wir nicht zueinander!
Eine gute Möglichkeit sind oder waren die Verschwisterungen von Dörfern und Städten,in der letzten Zeit höre ich nicht viel darüber.Europa ist entstanden als Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und ist es heute in erster Linie,alles andere ist Wunschdenken.
Europa bleibt  nach wie vor eine Utopie.
Europa ist ein Kontinent und noch lange keine erklärte europäische soziale Gemeinschaft,dazu sind die Unterschiede und Unverständnisse wegen Sprachlosigkeit zu groß.
Ohne eine gemeinsame verbindliche Sprache kommen wir nie zusammen,ich hoffe zukünftige Generationen werden es schaffen.

Sonntag 5 August,
gestern ist es wieder mal Mitternacht geworden bevor sich ein jeder in sein oder gemeinsames Bett verabschiedete,auf Ruhe und auf einen leisen,aber stetigen kühleren Windzug hoffte.Dr.Ampex war die Adresse des Restaurants  unterhalb der Basilika,wie zufällig im Haus unserer Freunde vom Vortag gelegen.Wie sich für mich herausstellte,ich war noch nie in diesem Lokal,kannte aber den Wirt vom Vorjahr,aus einer kurzen Begegnung,an die er sich nicht erinnerte,doch meine Freunde und Rossana waren bestens mit ihm ,seit mehr als 30 Jahren vertraut.Er führt ein kleines rustikales Lokal mit einer ausgezeichneten sardischen Küche in einer "Küchenmarriage" sardisch-sizilianisch, ein Erbe seiner Eltern.
Zusammen mit seiner Schwester bereiteten sie uns und an weiteren 15 Tischen, ein Feuerwerk an Vorspeisen, sodaß wir von einem Gaumengenuss in den anderen taumelten.Nach einem hausgemachten Teramisu, verabschiedeten wir uns herzlich,nachdem ich seine wechselvolle Lebensgeschichte mit auf den Weg nahm.
Ich gebe gerne diesen Tip an dieser Stelle weiter, für jeden der eine ehrliche Küche liebt und sich ein wenig auf Wanderschaft in der Altstadt von Cagliari begibt.So werden wir bald in Deutschland von diesen Erlebnissen zehren in einer einmaligen historischen Kulisse, torno Dr.Ampex. in via San Giacomo in Sichtweite der Kathedrale.
Sonntag 5.8. 
Morgen ist ein ereignisreicher Tag ,auf dem Mars wird ein neuer Rover landen,ich werde gespannt sein und den Abstieg via Internet sehen.Heute spannte ich und Rossana in der via Puccini aus,doch es kam anders,wir kochten ein Mittagessen bei 35 °C und bald 70% Luftfeuchte,kein Spass,denn niemand will sich  bewegen ,sondern,ruhen und auf die mögliche Kühle des Abend warten.Doch die jungen Leute, Freunde,der Tochter,die Oma,Micha,ein Sonntagessen sollte es werden,der Schweiss lief in Strömen,ob die jungen Leute es noch bis zum Strand ,Poetto, geschafft haben, glaube ich nicht.
Endlich Nacht kaum 9°° und schon bricht die Dunkelheit herein,morgen soll die Hitze barbarisch werden.Wir werden die Koffer packen,am Dienstag sind wie in Olbia.
6.8.eine neue Woche
Der Rover ist auf dem Mars gelandet,ich sah es über Nasa TV um 7:30,spektakulär.Was werden sie finden,Wasser? Bald wissen wir mehr.


8.8. Gestern haben wir Cagliari verlassen,es war wie die letzten 20 Tage heiß,sehr heiß und wieder überzeugt mich die Vorstellung diese alles Schöpfende der Sonne zu nutzen,wenn wir über eine Genesis reden, so ist der Anteil der Sonne gewaltig.
Die Fahrt auf der ss131 ist mir mittlerweile sehr vertraut,bis Orestano durch das Schwemmland der Senke,forsche ich aufmerksam nach Graffitti besonderer Qualität,die ich sicher beim nächsten Besuch aufnehmen werde,besonders haben es mir an Brückenpfeilern dargestellte Gesichter,diese melancholischen Gesichter angetan. Wer ist der Künstler? 
Orestano ist dann immer ein Erlebnis mit Reisfeldern inmitten der Trockenheit,scheint es hier viel wasser zu geben für den Risottoreis.
Es heißt die Regionen wurden erst lebensfähig gemacht nachdem die Sümpfe trockengelegt wurden,dem werde ich in Kürze nochmal genau nachgehen.Ich bereite mich darauf vor, in der nahen Zukunft in Sardinien mit MA zu leben.

Bald nach Orestano ändert sich die Landschaft und die Stra0e führt in ein Mittelgebirge,mit der untergehenden Sonne wirken die offenen Felsen noch eindruckvoller,vereinzelte Feuer in der Macchia,Inseln der Verwüstung,wie ein schwarzes Nichts mit Überresten von Buschwerk,die entstandene Kohle glänzt,spiegelt sich in den letzten Strahlen und ein Sonnenuntergang über den Bergen vor Olbia erwartet uns.Wie Finger zwischen kleinen Wölkchen,die sich zum Abend gebildet haben, recken sie sich in den Himmel,verdichtete Strahlen,in einem fast künstlichen Gelb,wie von Lasern so präzise,aber voller Leben in der Vorüberfahrt und schließlich kurz bevor wir Olbia erreichen verabschiedet sich die Sonne,in rot über den gesamten Himmel,wie eine Aurora,ein Abschied auf Zeit,so hoffe ich,kommt es mir in den Sinn.Rechts und Links der Straße,ich sehe den Flughafen von Olbia,die Macchia ist total verbrannt,kein grün ist zu erkennen,wie ein Zone des Todes.Wie sehen das Ospidale,MA kündigt uns bei ihrer Schwester an,in einigen Minuten werden wir dort sein,der Stadtteil hat sich wieder vergrößert,die neu gebauten Häuser des letzten Jahres sind längst bezogen und noch sehen sie prächtig aus, in ihren irdenen Farben.Doch als ich letztes Jahr das Geröllfeld sah,Geröllen aus  Erosion ,der hinter der Bucht von Olbia aufsteigenden Berge.Diese Gerölle  haben schon weite Wege zurückgelegt haben hier ihre vorübergehende Ruhe gefunden und überall wird darauf gebaut,mit unabsehbaren Folgen.

Während ich heute am 8.8.,
ich denke es ist schon der 26 Tag ,unserer Abreise aus Deutschland und nur die beginnende große Hitze seit Sonnenaufgang in Olbia,läßt mich an die absehbare Rückkehr nach Deutschland denken.
Seit Wochen schlägt mir eine tiefe und echte emotionale Freude entgegen,selbst unter den Umständen,die wir bereiten,in den oft engen Wohnverhältnissen,in denen wir für ein paar Tage,das Gewohnte auf den Kopf stellen und den Menschen einiges abverlangen.
1/2 4 Uhr am Nachmittag und die Siesta beginnt erst ;in meinem nordeuropäischen Verständnis ein verlorener Tag,doch außer diesen geschrieben Zeilen ,von mir nichts,kühl sitze ich in einem Keller,wie in einer Höhle abgeschirmt.Inzwischen wandert unerträgliche Sonne über das Land,  heute wie gestern und morgen, und dörrt weiter,das ausgedörrte Land.
Zu meiner Überraschung endete unser Abendessen spät in der Kühle der Nacht.Das leichte Essen bestand aus einer Spezialität des Dorfes Oschiri, etwa 40 Kilometer von Olbia,Panadas di carne, gebackene gefüllte kleine Teigtaschen,wie sie in der Straße eine Nachbarin fertigt und sie kiloweise verkauft,nachahmenswert.
Das Rezept
300 gr Lamm
300 gr di maiale ,Schweinefleisch 
4 EL Öl ,6 getrocknete Tomaten,1 Bund Petersilie,1 Nelke,Knoblauch
Prise Pfeffer
,warmes Wasser, leicht gesalzen                                                    für den Teig,500 g Mehl,50 g Schmalz,Salz

4 cucchiai di olio
6 pomodori secchi
um mazzetto di prezzemolo
umo spicchio d 'áglio
umo spolverata di pepe
aucqua tiepida leggermente salata
per la pasta
500 gr farina
50 gr di strutto
sale

Von der Teigtasche zu Europa,wie?
übrigens niemand hat bei diesen Sommertemperaturen recht Lust zu kochen,es wird oft zu einem Muß.
Schade,da das Angebot jetzt im Sommer auf Sardinien sehr reichhaltig ist.
Mehrfach habe ich die Markthalle in Cagliari besucht.Im Erdgeschoss ist die Fischhalle darüber die Gemüse-,Obst- und Fleischhalle.Ich bin sprachlos als Nordeuropäer,das Angebot ist gewaltig und teils, wie auf einer holländischen  Darstellung einer natura morta arrangiert.
Zu meinem Entsetzen. mit nicht geringer Abscheu,sehe ich in der Fischhalle,die vielen noch lebenden Fische und Krustentiere,die es bis hierher geschafft haben.Schnell verlasse ich die Halle und werde sobald diese Halle nicht mehr betreten oder sollte ich später gegen Mittag wiederkommen,ich denke diesen Gedanken nicht weiter,wende mich dem Gemüse zu.
Doch frage ich mich nach meinen vielen Kurzbesuchen auf der Insel,
Gibt es überhaupt eine sardische Küche ,ebensowenig wie es eine deutsche Küche,oder den Deutschen,gibt,sowenig den Italiener, wie den Sarden. Der des Meeres und der der Berge,der Städte,der Dörfe, der Macchia.Es sind immer die regionalen Küchen,die für die in der Region geborenen ,eben ihre Küche ,die selbstverständlich über allen anderen Küchen erhaben ist.Denn Küche ist ein starkes Stück Heimat und entspricht in der Regel auch der Topografie der Umgebung,je stärker das Land gefaltet wurde, über die Jahrmillionen,die Berge,die zu Hügeln wurden,je vielfältiger die aufeinander folgenden regionalen Küchen,so die Sprache,so die Trachten,die Gesänge u.s.w.
Dachten wir es wäre Folkore,so ist diese allgegenwärtig,immer spürbar,in jeder Geste,in der Betonung,der Wortfärbung,den Dialekten,den Färbungen in den Dialekten,jede Region,ob sie noch so klein ist,sie ist einzigartig-unddoch wie wird aus der Vielfalt die Einheit,Europa,wo bleibt die Idee,die Vision!
Die aktuelle Periode lässt zweifeln,die Vision ist in schwerer Prüfung.
Wird die Prüfung bestanden? Hoffendlich!
Wird Europa nur eine historische Periode bleiben und in die Vaterländer zurückkehren,mit den Muttersprachen,unüberwindlich, wieder zueinander zu kommen?
Es wird nicht am Willen der Menschen scheitern,wenn es scheitert,dann an den Machtdemonstrationen der Republiken unter-und immer gegeneinander,ihrer gewählten Repräsentanten.
Der Luxemburger Jean-Claude Juncker meint und dem stimme ich zu ,es ist wie ein präpubertäres Verhalten,jeder möchte in seinem Land sich als Sieger darstellen,doch der Verlierer sind wir dann alle,ist Europa.
Daher ist endlich,die Übergabe der Macht an das Europäische Parlament , als Souverän nicht nur sinnvoll,sondern zwingend,ein Europa der Vaterländer muss überwunden werden.Nicht wie De Gaulle und Adenauer meinten,ein Europa der Vaterländer,die Entscheidungen für eine prosperierende Entwicklung kann nur von einem Parlament kommen,oder Europa scheitert,am Kleinmut.
Wir müssen wissen ,wie Juncker sagt,der Finne muß die Probleme Griechenlands verstehen und annehmen,der Deutsche ,die der Italiener u.s.w.,es sind unsere Schwestern und Brüder und nicht unsere Mitbewerber im Sinne einer sinnfreien Wirtschaft,die, wenn sie einen Sinn haben sollte,doch nur für die beteiligten Menschen dazusein hat.
Bei meinem kurzen Aufenthalt im Süden Europas traf ich die gleichen Menschen, mit den gleichen Sorgen und Ängsten,mit den gleichen Wünschen und einer tiefen Rationalität,die wir alle bei den Gewählten vermissen mit ihren Eifersüchteleien,wegen eines möglichen Machtverlustes.
Leider können wir sie nicht abstrafen,uns fehlen die Alternativen.
Wir sollten sie täglich beobachten und an ihrer Aufrichtigkeit messen.

Scheitert Europa werden wir zurückfallen in Zeiten,wo die Väter,die Väter auf den Schlachtfeldern töteten,im Namen der Muttersprachen,denn aus Unverständnis entsteht Hass.
Europa wird wirklich wieder das alte Europa,wie Rumsfield sagte,jedoch ein doch anderes meinte, und in Bedeutungslosigkeit verschwinden. Rumsfields Europa folgte im Golfkrieg nicht der absteigenden Macht USA,seine Bedeutungslosigkeit wird Europa in der Gefolgschaft Chinas verlieren.
ich bemerke ich habe in diesen Tagen viel Zeit um mir diese Gedanken zu machen,ich hoffe meine Betroffenheit,ist nicht berechtigt.

Es ist 21:00 am Freitag 10.8. wir schiffen uns ein in Olbia,doch kein Schiff in Sicht,doch die Wartenden sind zahlreich auf dem Parkplatz am Pier,wenn ich jetzt keine Geduld habe,wird die weitere Reise kein Vergnügen ,also zeige ich Geduld und eine Lässigkeit, die ich mitnehme an den Rand des Pier im Westen. Die Sonne geht wie immer in den letzten Tagen  in einem Spektakel unter,bevor sie erlöscht schickt sie ihre Strahlen von hellgelb bis dunkelrot,die Bergspitzen der Arzachena stoßen spitz in diesen Himmel,als wenn sie das intensive Rot verursacht hätten,es ist warm.
Der Beton des Pier strahlt die Hitze des Tages zurück,ein Cargoschiff der Mobyline Line aus Napoli schließt unter schrillen Quietschen seine Ladeluken.Aus Vorsicht entferne ich mich,denn ich erkenne einige Hektik zwischen den Festmachern,als die letzten Seile an Bord gezogen werden und dicker qualmender Rauch aus den beiden Schornsteinen in kleinen Stössen dringt,das Schiff legt ab,gesichert von einem Schlepper,das Wasser hinter dem Schiff kräuselt sich in der hereinbrechenden Nacht.Schnell verschwindet es in der Dunkelheit,da taucht die erwartete Fähre auf,jetzt sollten wir bereits auf dem weg nach Livorno sein.Bald verlassen in einer langen Schlange,Fahrzeug um Fahrzeug das Schiff,wir erkennen die eingeschalteten Lichter in einiger Entfernung,kurz darauf verschwinden sie hinter dem Begrenzungszaun,es gibt sogar eine Art Helikopter auf einem Anhänger.Ich wundere mich darüber,was die Menschen so alles im Urlaub gebrauchen.Kaum sind die letzten Fahrzeuge nach Olbia abgebogen, fahren wir auf das obere Deck,eng an eng, stehen wir zwischen den vielen Fahrzeugen.Der kleine Koffer für die Nacht mit dem Aufzug auf Deck 7 in unser kleines Zimmer 7467 mit dem Matrimoniale,dem ehelichen Bett zur Nacht,zur vollen Zufriedenheit.Als ich hinausgehe auf das Oberdeck,Deck 9,haben sich viele Reisende schon auf den Gängen für die Nacht,auf mitgebrachten Luftmatratzen installiert.An Deck frischt der Wind auf ,das Fährschiff hat abgelegt und die Lichter von Olbia verblassen,dort wo der kleine Markt mit Kunsthandwerk im Sommer aufgebaut ist,gegenüber dem neunen Museum,mit den vor Jahren gefundenen römischen Booten,mit Amphoren,gefunden unter einer Straße,die erweitert werden sollte.Endlich hatte man die rahen römischen Gegenstände, die ein Museum rechtfertigten,andere Reste Roms,waren längst unter Gebäuden verschwunden,da ist Köln oder Trier sehr viel reicher an Artefakten.
Ein Flugzeug setzt in der Dunkelheit zur Landung an,ich kann schon Teile der Bahn sehen,eine Mutter neben mir ruft ihrem Kind zu schau,eine macchina volante,ich staune,dieses Wortzusammensetzung kannte ich nicht.Trotz des einströmenden Windes,ich wechsele die Schiffsseite,ist es recht warm,so eine Wärme würde in Deutschland sämtliche Griller auf den Plan rufen.
Als ich an den gewaltigen Schornsteinen vorbeikomme,schlägt mir ein heisser Wind entgegen,vermischt mit den Ausdünstungen des Schweröl,daß leider immer noch auf allen Meeren verbrannt wird,dagegen sollten wir uns wehren,denn diese Umweltverschmutzung ist gewaltig.
Ich kehre zurück in die Kabine zu MA und bald darauf,das Schiff hat Capo Ceraso passiert,machen wir noch eine Runde über Deck und dann ins Bett,mein Alptraum unter uns vibiert der Diesel,daß wird mich die Nacht kosten.
Pünklich um 6 Uhr quäkt eine Stimme aus dem kleinen Lautsprecher in mein Ohr,die Manöver des Anlegens in Livorno haben begonnen,jetzt schmeissen sie uns aus den Bett.Zur Erleichterung, muß ich nicht mehr so tun,als wenn ich schlafe um 1/2 8 Uhr sind wir vom Schiff in Livorno auf dem Pier, ohne einen Kaffee oder ein Croissant.Jetzt wollten wir in die Altstadt fahren,doch die Zufahrt finde ich nicht.Wir nehmen einen Espresso macchiato,ein Croissant in einer schmierigen Bar in einer Kurve der Ausfallstraße zur Autobahn,mitten in einem hässlichen Industriegebiet,die Raffinerie ist nicht weit,der Wind weht den Gestank von Petroleum herüber.MA meint,als uns eine hübsche junge Frau die Tassen reicht,schau diese hübsche Frau und dieser schrecklich Mann links von ihr.Ich denke,es wird der Besitzer sein,der mir jetzt das Croissant reicht,sie sieht osteuropäisch aus,denke ich,mit ihren langen hellen blonden Haaren.
Livorno liegt hinter uns,ein Flugzeug setzt zur Landung an,ich vermute Pisa rechts vor den mächtig aufsteigenden Bergen des Apennin.Viareggio und Massa folgen.Von der Autobahn aus sehe ich Bearbeitungsbetriebe,große Marmorblöcke liegen auf den Höfen in der Ferne, die Sonne im Osten hat die Flanken der Berge noch nicht erreicht,mächtige Steinbrüche bis in höhere Regionen,sie schimmern grau in dem hereinkommenden Licht,als wir Massa di Carrara passieren. Der Reiz der Toskana kommt von der A12 aus gesehen nicht recht auf,könnte ich doch nur jetzt halten und hinüberfahren zu den Dörfer.Ich möchte mich entfernen von dem Betonband der Straße,von den Gewebeansiedlungen,rechts und links der Straße.Hin zu diesen unglaublichen Dörfer, wie kleine Deckchen über die Kuppen gestülpt,die Häuser und Kirchen,scheinbar geklebt an die Hügel,unterhalb der sich auftürmenden Berge  des Apennin.Aufgerissene Bergflanken bis hinauf zu den Gipfeln,ausgeplündet der Marmor seit langer Zeit,doch diese Dörfer und Städte folgen uns auch weiter,als wir nach la Spezia abbiegen, in Richtung Parma.Wir steigen immer höher,überqueren Abgründe,Flusstäler auf hohen Brücken,rauschendes Wasser zwischen Felsblöcken und Geröll.Ich blicke auf hohe Brückenkonstruktionen oben am Berg,einen Halbbogen vollführend,danach ein Tunnel,bald werde ich auch darüber fahren ,im Tunnel verschwinden.Vorgestern träumte ich,ineinander stürzende Brücken nach einem Erdstoss,Italien ist eine unruhige  Halbinsel.Als es nach einigen Tunnel steil abwärts geht,erreichen wir nach vielen Kurven die Ebene und die Wärme des Tages kehrt zurück und überwältigt uns bald in unseren ungekühlten Wagen,versetzt mit dem Geruch von Schweinestall für einige Minuten,Parma ist nicht mehr fern.Wir haben uns vorgenommen den kleinen Ort San Damiano, in der Nähe von Piacenza,MA besuchte ihn vor 10 Jahren,wir fahren durch erntereife Tomatenfelder,Tomaten wie Gurken am Boden.Hin und wieder steht an der Straße ein LKW mit 40 Tonnen Tomaten,Tomaten für Dosen in die Welt gehen.





Die Fahrtroute
Anhang
http://www.san-pietro.de/

*Östlich von Cagliari befindet sich der Poetto, einer der längsten Strände Italiens. Man folgt einfach der Strada Urbana von der Via Roma fort Richtung Osten, fast immer am Meer entlang, bis man zum kilometerlangen feinen Sandstrand kommt.
http://www.sardinien.com/kultur/feste/aktuelle_feste/sartiglia_oristano/sartiglia_2011_paolo/reiter_stern_b.jpg












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