HR Rundgang durch die dOCUMENTA13
Der Spiegel berichtet in seiner 23 Ausgabe vom 4.6.2012 unter dem Titel
"die perfekte Welle"
über eine Vorabbesichtigung der Documenta 13 und lässt Carolyn Christov-Bakagiev zu Wort kommen mit einer Documenta,voller Hoffnung und auch Optimismus.
Ist die Documenta nun eine der vielen Bestandsaufnahmen der zeitgenössischen Kunst,denen wir allerorten begegnen,bei Eröffnungsfeiern von prämierten Museen,weltweit,den vielzähligen Messen mit Verkaufständen für betuchtes Publikum,oder haben wir es mit einer politischen Veranstaltung zu tun,die uns den Zustand der Welt aus anderer Sicht zeigt.
So ist hier doch ein Konzept zu erkennen,mit Reflektionen auf aktuelle wie historische Taten, noch unverarbeitete und die ständigen Traumata,die vulkanhaft an den unterschiedlichsten Stellen der Welt ausbrechen und die zerstrittene Weltgemeinschaft zu Reaktionen fordert,ohne jede präventive Konsequenz.
Es scheint, daß es Künstlern,man spricht nun von 180,also das gute Mittel der Dokumenten,gelingt, teils sublim,teils mit modernen Mitteln und noch in der Ausstellung den künftigen Besucher zu traumatisieren.Sie vermitteln ihre Welt und zerstören ihm seine Tagesordnung.
Wie aktuell in Syrien,Menschen ihren eigenen Tod filmen,im Moment, indem auf sie geschossen wird und sie den Tod erleiden.Eine Videoproduktion des Libanesen Rabih Mroué.
In der Karlsaue vor einem See steht eine Holzkonstruktion von Sam Durant,die den Besucher animiert hinaufzusteigen,eine balkonartige Platform lädt zum Verweilen um den Blick über die Auen schleifen zu lassen,ein mobiler Eiswagen,er soll nicht immer hier stehen,wird sicher an heißen Tagen seine Kundschaft finden.Bei näher Betrachtung erschließt sich die Konstruktion als ein Hinrichtungsort,einem Ort des Hängens,den es sicher in Kassel gab,wohl nicht in den Auen,da sind wir schon in der Aufklärung.
Dieser fachgerecht hergestellte Ort soll an 38 Dakota Indianer oder besser Santee-Sioux erinnern in Jahre 1863,mitten im Sezessionskrieg zwischen Union und Konföderation, wurden sie gehängt. Zur Zeit gibt es noch 23 Staaten der Welt, die Menschen hängen, enthaupten, vergasen, erschießen, zu Tode spritzen.Ich wüßte nicht, welche Eissorte mir jetzt noch darüber hinweg helfen sollte.Leider fehlt auf der Documenta der Knopf zum Ausschalten,es sei denn, ich habe bereits einen im Kopf.
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