29. Mai 2012

Das Kloster Breitenau in der documenta 13


Das Kloster Breitenau in der documenta 13





Breitenau ist ein Ortsteil von Guxhagen ca. 15 km südlich von Kassel, an der Fulda in der Nähe der Mündung der Eder.
Den Mittelpunkt der Breitenau bildet das Kloster Breitenau aus dem 12. Jahrhundert. Das ehemalige Kloster der Benediktiner, gegründet 1113 durch Graf Werner IV. von Maden . In der Reformation mussten die Benediktiner weichen, das Kloster war Sommerresidenz der hessischen Landgrafen, die romanische Kirche diente als Stall und Scheune. In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich hier das KZ Breitenau, einem sogenannten Erziehungslager für ausländische Zwangsarbeiter, die sich der Arbeit verweigerten.
Bei der ersten Documenta war der Naziterror Thema,doch wenn wir uns heute an die 50iger Jahre erinnern und die damalige nicht stattfindende geschichtliche Aufarbeitung,so ist diese Begegnung überfällig.
Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein Arbeitshaus eingerichtet, ein Zuchthaus, eine Einrichtung, in die dann auch immer mehr Menschen aus unterschiedlichen Randgruppen der Gesellschaft eingesperrt wurden,schwer erziehbare Jugendliche,ein Gefängnis für Anarchisten und Sozialisten,wie auch für Bettler und Landstreicher.
Und dieses Arbeitshaus hat existiert bis 1949,das Armenhaus englischer Prägung,erst dann ist es als solches geschlossen worden. In den 1950er-Jahren, in der Zeit als die documenta begann, war es eine Erziehungsanstalt für böse Mädchen. Zu jener Zeit hieß es Fuldatal,ein Schimpf dort gewesen zu sein und es wird teilweise immer noch als psychiatrische Einrichtung genutzt. 

HNA VIDEO


Die Leiterin der Dokumenta Carolyn Christov-Bakargiev will und sagt:
 "Ich bringe alle Künstler nach Breitenau,(100 waren schon dort) sie fahren alle dorthin. Ich nutze es aber nicht als Veranstaltungsort, weil das extrem taktlos gegenüber den Patienten wäre, gegenüber den Menschen, die hier leben. Und ich möchte auch nicht, dass ganze Busladungen von documenta-Besuchern nach Breitenau kommen."
Carolyn Christov-Bakargiev bezieht Stellung die Kunst soll kritisch sein und den gesellschaftlichen Diskurs auf Augenhöhe mitbestimmen. Die documenta 13 sucht den Dialog mit den Sozial- und Naturwissenschaften, mit Neurologen und Soziologen, mit Literaten und Querdenkern, die in insgesamt 100 Begleitheften ihren Beitrag leisten. Die Wissenschaftlen werden als Teil der kommenden documenta verstanden.
Daher denken wir an Breitenau und geben ihm seine Dignität zurück.






















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